Ein Team aus Kriminellen, das im Auftrag einer zwielichtigen Organisation mit Regierungsnähe Selbstmordmissionen ausführt, ist nicht neu. Schon 1987 startete die Task Force X, besser bekannt als Suicide Squad, ihren Siegeszug in ihrer eigenen „Solo-Reihe“. Doch nun setzte DC mit dem Autor Matthew Rosenberg noch einen obendrauf. Bereits totgeglaubte Schurken und Antihelden sind wieder „lebendig“ und wandeln nun als Zombies auf der Erde, um waghalsige Missionen zu erfüllen.
Ein großer Teil der Zeichnungen wird von Eddy Barrows beigesteuert, der sich auf einigen Seiten der fünf Kapitel von Kieran McKeown und Matt Santorelli unterstützen lässt.
Dieser untote, wenn auch sehr lebendige Start dieser zwölf Kapitel langen Mini-Serie erscheint bei Panini Comics.
Lazarus oder auch „Gott hat geholfen„
Red Hood, einst Batmans rechte Hand als Robin und gefallener Engel, führt nun ein Leben auf dem Scheideweg. Seine kriminelle Vorgeschichte und der eingetretene Tod hindern diesen nicht, sich fortan für eine „gute Sache“ einzusetzen. Er wurde von den Toten auferweckt und ist nun Anführer einer Einheit aus ebenso Wiederbelebten, gehirnlosen Zombies ehemaliger Schurken. Sein Team besteht aus Bane, Dr. Bloom, Arkham Knight, Man-Bat und einer eigens für die Reihe entwickelten Jahrhunderte alten Dämonin.
Im Auftrag eines Crispin wird das Team ausgesandt, um Vorräte des Lazarusserums zu beschaffen. Mithilfe dieses Serums werden die mentalen und physischen Kapazitäten der Zombies erhalten und verbessert. Red Hood selbst wie auch seine ihn fressen wollenden Teammitglieder können durch dieses Serum geheilt und wieder zum Leben erweckt werden.
Spätestens mit der Rettung und Wiederbelebung des besten Schützen des DC-Universums, Deathstroke, gerät Red Hoods moralischer Kompass ins Wanken. Es tun sich mehr und mehr Fragen auf. Einige seiner Teammitglieder scheinen zudem ein doppeltes Spiel zu spielen. Da nicht mal mehr die Intentionen der Task Force Z einwandfrei zu sein scheinen, bröckelt die Fassade der guten Taten nach dem Tod. In einem sind sich alle Teammitglieder einig: Sie wollen wiederbelebt werden, um eine zweite Chance zu erhalten, es besser zu machen.
Ob der Kopf der Organisation, Deckname Crispin, seine Ziele offenlegen wird, inwieweit die Leitung des lebendigen Suicide Squads dabei ein Wort mitzureden hat und was es überhaupt mit dem Lazarusserum auf sich hat, bleibt noch offen.
Ein feiner Grat
Die Darstellung von Zombies im Medium Comic ist zahlreich. In dieser hauptsächlich von Eddy Barrows gezeichneten Welt zerfließen die Wesen fast. Ihre Haut ist löchrig, in lose verbundenen Fetzen das Skelett bedeckend, die Muskelfasern durch das netzartige Gewebe hindurch sichtbar.
Auch die Gewalt ist dementsprechend explizit. Abgerissene Köpfe, verstümmelte Gliedmaße und gespaltene Körper sind nichts Ungewöhnliches in dieser Zombie-Atmosphäre. Denn wie die Figuren so oft betonen: Ein Kampf auf Leben und Tod ist ihrer auftretenden Härte wegen bereits entschieden, da sie es beides sind und nichts zu verlieren haben.
Die Tonalität des Comics ist der Thematik äquivalent sehr düster. Viele Schatten, Schraffuren und geschickt gewählte Lichtpunkte verstärken die raue Wirkung. Als Kritik muss angemerkt werden, dass so manches Gesicht im halbschrägen Profil ein wenig verzerrt aussieht. In nur einem Panel später wird schon darauf verzichtet, indem nur noch Profil oder frontale Close-ups gezeigt werden. Dies fällt nicht weiter ins Gewicht, da man die meiste Zeit auf halbzerfallene Visagen blickt.