Die Suicide Squad ist schon eine thematische Ansage. Doch wie gestaltet sich dieses Team und ihre Handhabe, wenn die Mitglieder nun auf einmal Zombies sind und regelmäßig wiederbelebt werden könnten? Diesem abstrusen Konstrukt geht Matthew Rosenberg in „Task Force Z 2 – Die Zombie-Verschwörung“ äußerst unterhaltsam nach.
Für den Look dieses Paperbacks sind die Zeichner Eddy Barrows und Jack Herbert verantwortlich. Die Künstler Daniel HDR, Jesús Merino und Vicente Cifuentes haben ein Heft zusammen gestaltet. Als Kolorist aller Ausgaben ist Adriano Lucas lobend hervorzuheben.
Erschienen ist der zweite Teil – wie Band 1 – ebenfalls bei Panini.
Gut Oder böse, ist doch das Gleiche?
Jason Todd war mal der zweite Robin an Batmans Seite. Nach seiner Emanzipation vom Dunklen Ritter hat er sich das Alias Red Hood zugelegt und geriet in kriminelle Machenschaften. Es ist eine Figur völliger Ambivalenzen zu den Worten Gut und Böse. Nicht anders lässt sich erklären, dass dieser nun als Anführer einer durch eine Art Lazarus-Serum wiederbelebten Gruppe aus Schwerstkriminellen gegen ein noch größeres Böse kämpft. Der sich bereits im ersten Band als Verräter entpuppende Dr. Bloom kocht nun eigene Pläne. Unterstützt wird er vom raffgierigen Konzern Powers International, die sich die letzten verfügbaren Shots des Serums einheimsen. Bloom experimentiert derweil fröhlich herum und erstellt so einige der nächsten Gegner für die Task Force Z.
Diese hat ihrerseits Probleme mit der Erhaltung ihrer Gruppenstärke. Wie schnell klar wird, brauchen sie das Serum, um die nur kurzzeitig lebendig gemachten Schurken am Leben zu halten. Der Strippenzieher hinter dem Team ist zudem niemand Geringeres als Two-Face alias Harvey Dent. Dieser Erzfeind Batmans zeigt sich schnell als extrem unzuverlässiger Partner im Team. Nichtsdestotrotz versucht er diese andersartige Suicide Squad an die befehlende Leiterin Amanda Waller der SC zu vermarkten. Es wird beim Versuch bleiben, denn die Serie ist nach zwölf Heften, also diesem Paperback, beendet worden.
Ein kleiner Einblick in die Gruppendynamik zwischen Red Hood und der Bat-Familie wird uns dennoch gegönnt. Ein Ablenkungsmanöver und eine daraus resultierende Konfrontation mit fast der gesamten Belegschaft der Batman-Crew wird schön inszeniert ausgebreitet. Die Dialoge überwiegen in diesem Teil der Handlung. Zugegebenermaßen ist diese – wie auch die vorige – Ausgabe sehr voll mit Action-Szenen, Explosionen und detailliert gezeichnetem Körperkult.
Der Stil und Wirkung
Dieser Comic ist rau und gleichsam unterhaltsam. Die sich gut ineinandergreifenden Stile der verschiedenen Künstler unterstützen diese Wirkung.
In ihren Designs erinnern die Figuren und der allgemeine Look sehr an Comics der späten 90er Jahre und frühen 2000er. Reichliche Schraffuren, schmale Outlines und dafür umso detailreichere Körper, Muskeln und Darstellung der Zombiecharakteristika lassen dieses Werk zu einer rundum gelungenen Optik finden. Einige visuelle Anspielungen zu real existierenden Menschen stehen dabei ganz unkommentiert neben expliziten Gewalteskapaden.
Auch wenn die Zeichnungen, die Kolorierung und die Inszenierung dem Werk dienlich sind, so bleibt doch kein nachhaltiger Eindruck haften. Dies ist auch auf den gesamten Band zu übertragen. Es versinkt leider unter der Last des Versuchs zu schockieren, Horror zu imitieren, ohne dabei wirklich dem Horror gerecht zu werden. Außerdem findet dieses Paperback keinen Konsens zu den angesprochenen Thematiken wie dem Nutzen-Schaden-Problem, das Red Hood durchlebt. Seine Darstellung ist bei Weitem nicht ambivalent genug, sollte dieser wirklich einen inneren Konflikt erleiden, wie es in den Dialogen kolportiert wird.
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